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03.
Ernähren wir unsere
Kinder richtig ?
Mit
dem Vollstillen werden dem Neugebohrenen Energie und Nährstoffe in
optimaler Menge und Qualität zugeführt. Der in der Frauenmilch
enthaltene Milchzucker (Laktose) übt in den ersten Lebensmonaten
eine Ballaststoffunktion aus. Obwohl der gesunde Säugling im Dünndarm
über ein Enzym verfügt, das Milchzucker aufspaltet, gelangen
ausreichende Mengen davon in den Dickdarm, wo sie die
Zusammensetzung und den Stoffwechsel der Backterienflora in günstiger
Weise beeinflussen.
Mit
dem Nachlassen der Stilleistung können zunächst industriell
hergestellte Säuglingsnahrungen auf Kuhmilchbasis und ab 3.-4.
Lebensmonat Fertignahrungen auf Obst- und Gemüsebasis verwendet
werden. Alle industriell hergestellten Säuglingsnahrungen sind in
ihrem Energie- und Nährstoffgehalt optimal auf das jeweilige Alter
eingestellt und unterliegen einer strengen hygienischen Kontrolle.
Sie decken den steigenden Bedarf des wachsenden Säuglings und
Kleinkindes an Vitaminen und Mineralstoffen ausreichend und fördern
durch den Gehalt an Obst und Gemüse mit ihrer fein verteilten
Zellulose die Verdauungsfunktionen. Damit wird der Übergang auf die
mit zunehmendem Alter erforderliche feste Mischkost erleichtert.
Durch Zugabe kleiner Mengen an Obst- und Gemüsesäften wird die
zunehmend feste Kost des Kleinkindes mit einigen Vitaminen ergänzt
und das Durstgefühl gelöscht. Hierzu sind die Hinweise der Mütterberatung
stets zu beachten. Im zweiten Lebensjahr sollten unsere Kleinen so
bald wie möglich daran gewöhnt werden, mit dem Löffel zu essen
sowie aus Becher oder Tasse zu trinken. Mit dem Übergang zui einer
gemischten, mehr festen als flüssigen oder breiigen Kost sollten
Reaktionen des Kindes auf bestimmte Lebensmittel bei jeder Mahlzeit
beachtet werden. Frühzeitig gilt es, die Kinder dazu anzuregen, den
Umfang der einzelnen Mahlzeiten selbst mitzubestimmen. Wer ein
Kleinkind unter allen Umständen zum Aufessen zu zwingen versucht,
begeht einen schweren Erziehungsfehler, der im späteren Leben zu Störungen
im Ernährungsverhalten führen kann. Gesundheitliche Folgen wie Übergewicht,
aber auch Magersucht können die Folgen sein. Durch reichliche
Anteile an Obst und Gemüse, auch in roher Form, sowie an groben
Brotsorten wird das Kind zum gründlichen Kauen angeregt. Die mit
diesen Lebensmitteln ausreichend aufgenommenen Ballaststoffe regen
die Verdauungsorgane in ihrer Funktion an und beeinflussen sie günstig.
Eine bessere Verwertung vieler Speisen und eine erhöhte
Widerstandskraft besonders gegenüber Verdauungsstörungen sind das
Ergebnis. Süße Lebensmittel wie Marmelade und Honig sowie süße
Getränke sollten auf bestimmte Mahlzeiten bzw. bestimmte
Tageszeiten beschränkt bleiben. Danach sollte konsequent das Zähneputzen
anerzogen werden. Nur so kann der Zahnfäule im Kleinkindalter
erfolgreich begegnet werden.
Wichtig
ist auch die Gewöhnung der Kinder an drei Haupt- und zwei
Zwischenmahlzeiten. Praktisch kann die Mahlzeitenfolge so ähnlich
gestaltet werden :
1.
Frühstück :
Ein
bis zwei Tassen Milch, eine Schitte Misch- oder Vollkornbrot mit
Butter oder Margarine oder frischer Rahmbutter; als Aufstrich Kräuterquark,
Honig, Käse, Streichwurst oder Marmelade. Ein weichgekochtes Ei
kann zwei- bis dreimal in der Woche angeboten werden. In Abwechslung
mit Milch und belegten Broten können auch in Milch eingeweichte
Haferflocken mit Rosinen, Nüssen oder Obst(saft) zum Frühstück
verzehrt werden.
Die
erste Zwischenmahlzeit am Vormittag sollte aus Obst, Zwieback,
Joghurt oder einer Scheibe Brot mit einem appetitlichen Belag
bestehen.
Mittagsmahlzeit
:
200g
Kartoffeln und Gemüse, 30-50g Fleisch, Geflügel oder Fisch; als
Nachspeise Pudding, Kompott oder frisches Obst. Austauschmöglichkeit
: Mohrrübeneintopf mit Fleisch.
Zweite
Zwischenmahlzeit am Nachmittag : Waffelbrot, Knäckebrot oder
Zwieback mit Butter, Quark, Tee oder Saft.
Abendmahlzeit
:
Ein
bis zwei Tassen Milch (Fruchtmilch, Milchmixgetränk), eine Scheibe
Brot mit Butter, Wurst, oder ein Teller Milchbrei oder Gemüsesalat
mit appetitlicher Garnitur.
Für
eine richtige Ernährung im Schulalter gelten folgende Grundregeln :
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Die
regelmäßige Einnahme von drei Haupt- und zwei
Zwischenmahlzeiten, wie sie im Kindergarten oder in der
Familie anerzogen wurden, sollte mit dem Eintritt in das
Schulalter konsequent beibehalten werden.
-
Das
in Ruhe eingenommene erste Frühstück vor der Schule ist eine
wichtige Startmahlzeit für den Schulweg und die ersten
Unterrichtsstunden.
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Die
Schulbrote sollen so abwechslungsreich wie nur möglich
gestaltet, mit frischen Obst- oder Gemüsebeilagen versehen, die
Wünsche der Kinder beachtend, in hygienisch einwandfreiem
Zustand mitgegeben werden.
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Trinkmilchversorgung
und Schülerspeisung sind unentbehrlich für die Erhaltung der
Leistungsbereitschaft in den nachfolgenden Unterrichtsstunden.
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Für
die Bewältigung der Schulaufgaben und den erhöhten
Energieverbrauch bei Spiel und Sport nach der Schule wird die
regelmäßige Einnahme von einer kleineren Nachmittagsmahlzeit
empfohlen.
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Schulbrote,
Nachmittagsimbiß und Abendbrot sollen ballaststoffreiche
Lebensmittel wie Vollkornbrote, Gemüse und Obst enthalten.
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Der
Verzehr von Süßigkeiten, süßen Speisen und Getränken soll
auch im Schulalter auf bestimmte Zeiten des Tages begrenzt
werden. Nachfolgend ist unbedingt Zähneputzen erforderlich.
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