Mit dem Vollstillen werden dem Neugebohrenen Energie und Nährstoffe in optimaler Menge und Qualität zugeführt. Der in der Frauenmilch enthaltene Milchzucker (Laktose) übt in den ersten Lebensmonaten eine Ballaststoffunktion aus. Obwohl der gesunde Säugling im Dünndarm über ein Enzym verfügt, das Milchzucker aufspaltet, gelangen ausreichende Mengen davon in den Dickdarm, wo sie die Zusammensetzung und den Stoffwechsel der Backterienflora in günstiger Weise beeinflussen. Mit dem Nachlassen der Stilleistung können zunächst industriell hergestellte Säuglingsnahrungen auf Kuhmilchbasis und ab 3.-4. Lebensmonat Fertignahrungen auf Obst- und Gemüsebasis verwendet werden. Alle industriell hergestellten Säuglingsnahrungen sind in ihrem Energie- und Nährstoffgehalt optimal auf das jeweilige Alter eingestellt und unterliegen einer strengen hygienischen Kontrolle. Sie decken den steigenden Bedarf des wachsenden Säuglings und Kleinkindes an Vitaminen und Mineralstoffen ausreichend und fördern durch den Gehalt an Obst und Gemüse mit ihrer fein verteilten Zellulose die Verdauungsfunktionen. Damit wird der Übergang auf die mit zunehmendem Alter erforderliche feste Mischkost erleichtert. Durch Zugabe kleiner Mengen an Obst- und Gemüsesäften wird die zunehmend feste Kost des Kleinkindes mit einigen Vitaminen ergänzt und das Durstgefühl gelöscht. Hierzu sind die Hinweise der Mütterberatung stets zu beachten. Im zweiten Lebensjahr sollten unsere Kleinen so bald wie möglich daran gewöhnt werden, mit dem Löffel zu essen sowie aus Becher oder Tasse zu trinken. Mit dem Übergang zui einer gemischten, mehr festen als flüssigen oder breiigen Kost sollten Reaktionen des Kindes auf bestimmte Lebensmittel bei jeder Mahlzeit beachtet werden. Frühzeitig gilt es, die Kinder dazu anzuregen, den Umfang der einzelnen Mahlzeiten selbst mitzubestimmen. Wer ein Kleinkind unter allen Umständen zum Aufessen zu zwingen versucht, begeht einen schweren Erziehungsfehler, der im späteren Leben zu Störungen im Ernährungsverhalten führen kann. Gesundheitliche Folgen wie Übergewicht, aber auch Magersucht können die Folgen sein. Durch reichliche Anteile an Obst und Gemüse, auch in roher Form, sowie an groben Brotsorten wird das Kind zum gründlichen Kauen angeregt. Die mit diesen Lebensmitteln ausreichend aufgenommenen Ballaststoffe regen die Verdauungsorgane in ihrer Funktion an und beeinflussen sie günstig. Eine bessere Verwertung vieler Speisen und eine erhöhte Widerstandskraft besonders gegenüber Verdauungsstörungen sind das Ergebnis. Süße Lebensmittel wie Marmelade und Honig sowie süße Getränke sollten auf bestimmte Mahlzeiten bzw. bestimmte Tageszeiten beschränkt bleiben. Danach sollte konsequent das Zähneputzen anerzogen werden. Nur so kann der Zahnfäule im Kleinkindalter erfolgreich begegnet werden. Wichtig ist auch die Gewöhnung der Kinder an drei Haupt- und zwei Zwischenmahlzeiten. Praktisch kann die Mahlzeitenfolge so ähnlich gestaltet werden :
- 1. Frühstück :
Ein bis zwei Tassen Milch, eine Schitte Misch- oder Vollkornbrot mit Butter oder Margarine oder frischer Rahmbutter; als Aufstrich Kräuterquark, Honig, Käse, Streichwurst oder Marmelade. Ein weichgekochtes Ei kann zwei- bis dreimal in der Woche angeboten werden. In Abwechslung mit Milch und belegten Broten können auch in Milch eingeweichte Haferflocken mit Rosinen, Nüssen oder Obst(saft) zum Frühstück verzehrt werden. Die erste Zwischenmahlzeit am Vormittag sollte aus Obst, Zwieback, Joghurt oder einer Scheibe Brot mit einem appetitlichen Belag bestehen.
- Mittagsmahlzeit :
200g Kartoffeln und Gemüse, 30-50g Fleisch, Geflügel oder Fisch; als Nachspeise Pudding, Kompott oder frisches Obst. Austauschmöglichkeit : Mohrrübeneintopf mit Fleisch. Zweite Zwischenmahlzeit am Nachmittag : Waffelbrot, Knäckebrot oder Zwieback mit Butter, Quark, Tee oder Saft.
- Abendmahlzeit :
Ein bis zwei Tassen Milch (Fruchtmilch, Milchmixgetränk), eine Scheibe Brot mit Butter, Wurst, oder ein Teller Milchbrei oder Gemüsesalat mit appetitlicher Garnitur.
Für eine richtige Ernährung im Schulalter gelten folgende Grundregeln :
- Die regelmäßige Einnahme von drei Haupt- und zwei Zwischenmahlzeiten, wie sie im Kindergarten oder in der Familie anerzogen wurden, sollte mit dem Eintritt in das Schulalter konsequent beibehalten werden.
- Das in Ruhe eingenommene erste Frühstück vor der Schule ist eine wichtige Startmahlzeit für den Schulweg und die ersten Unterrichtsstunden.
- Die Schulbrote sollen so abwechslungsreich wie nur möglich gestaltet, mit frischen Obst- oder Gemüsebeilagen versehen, die Wünsche der Kinder beachtend, in hygienisch einwandfreiem Zustand mitgegeben werden.
- Trinkmilchversorgung und Schülerspeisung sind unentbehrlich für die Erhaltung der Leistungsbereitschaft in den nachfolgenden Unterrichtsstunden.
- Für die Bewältigung der Schulaufgaben und den erhöhten Energieverbrauch bei Spiel und Sport nach der Schule wird die regelmäßige Einnahme von einer kleineren Nachmittagsmahlzeit empfohlen.
- Schulbrote, Nachmittagsimbiß und Abendbrot sollen ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornbrote, Gemüse und Obst enthalten.
- Der Verzehr von Süßigkeiten, süßen Speisen und Getränken soll auch im Schulalter auf bestimmte Zeiten des Tages begrenzt werden. Nachfolgend ist unbedingt Zähneputzen erforderlich.
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